Heimgekehrter Professor aus Deutschland will bei der chinesischen Entwicklung nicht nur Zuschauer sein Exklusiv

11.07.2018

Als Professor ist Wang Dawei vielen chinesischen Auslandsstudenten begegnet. Zusammen mit seiner eigenen Erfahrung hat er einiges zu den Ver?nderungen der letzten Zehn Jahre zu sagen. Anfang des 21. Jahrhunderts war ein Auslandsstudium f¨ır seine Generation ein Traum, den man sich hart erarbeiten musste. Heute ist ein Auslandsstudium fester Bestandteil des Lebens vieler junger Menschen, geradezu ein "Pflichtfach". Als er daran zur¨ıckdenkt, wie er zum ersten Mal in Deutschland war, kommt es ihm wie gestern vor, es sei wie in einer anderen Welt gewesen, alles war so neuartig. Doch im Zuge der chinesischen Entwicklung konnte er feststellen, dass der Abstand zwischen China und dem Ausland geringer geworden ist und China in vielen Bereichen sogar weltweit f¨ıhrend ist. Er sagt dazu: "Die heutigen chinesischen Studenten sind Selbstbewusster. Sie k?nnen ihre Ziell?nder oft auf Augenh?he betrachten oder blicken sogar auf sie herab".

Vor seiner R¨ıckkehr nach China wurde Wang von der Universit?t Siegen als W2-Professor f¨ır Stra?enbau eingestellt und wurde damit zu Deutschlands j¨ıngstem Professor auf diesem Gebiet. Au?erdem leitete er das Forschungsinstitut und das Labor f¨ır Stra?enbau der Universit?t Siegen und war gemeinsamer Professor der Universit?t Siegen und der RWTH Aachen. ¨ıber seine Motivation, nach China zur¨ıckzukehren, sagt Professor Wang: "Wer nach einem Studium im Ausland zur¨ıckkehrt, bekommt mehr M?glichkeiten, sich zu entwickeln und wird nicht schlechter behandelt als im Ausland". Auch wenn Wang Dawei es in Deutschland schon zum Professor gebracht hatte, am Ende entschied er sich doch f¨ır die Heimkehr. Nachdem Generalsekret?r Xi Jinping auf dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas den Strategischen Plan einer "gro?en Verkehrsnation" vorgestellt hatte, wurde Wang bewusst, dass er sein Gelerntes in China wirklich zur Anwendung bringen konnte. Er erkl?rt uns, dass Deutschland ¨ıber das gr??te Autobahnnetz der Welt verf¨ıge, das als Sinnbild f¨ır die Qualit?t des deutschen Ingenieurswesens gelten k?nne. Aber in den letzten Jahrzehnten wurde das Netz kaum ausgebaut, sondern vor allem die bestehenden Autobahnen gewartet. China hingegen befinde sich in einer Phase, in der mit hoher Geschwindigkeit neue Autobahnen gebaut werden. Deshalb m¨ıssen Bau und Wartung koexistieren, was f¨ır die Forschung auf diesem Gebiet gr??ere M?glichkeiten biete. Im dynamischen China finden viele neue Technologien, Materialien, Ger?te und Ideen Platz zur Anwendung und Weiterentwicklung. "China bietet eine gr??ere B¨ıhne f¨ır die Suche der Forscher nach mehr Anwendungschancen". Wang Dawei weist auch darauf hin, dass Deutschland im Bereich Stra?enbau China vielleicht noch f¨ır lange Jahre als Referenz dienen kann.

Au?erdem bieten der chinesische Staat und die Lokalregierungen zahlreiche F?rderm?glichkeiten f¨ır Fachkr?fte, wie etwa das "1000 Young Talents Program" der Organisationsabteilung des Zentralkomitees, f¨ır das Wang Dawei ausgew?hlt wurde und, das die beste Plattform f¨ır heimkehrende Auslandsstudenten darstellt. Ob es um den Einstieg in den Arbeitsmarkt, Forschung oder Wohnungssuche geht, auf allen Ebenen bringt das Programm Unterst¨ıtzung und Verg¨ınstigungen, sodass R¨ıckkehrer wie Wang Dawei in China eine Arbeitsumgebung genie?en k?nnen, die der im Ausland in nichts nachsteht.

Wang ist der Meinung, dass ein Auslandsstudium eine wertvolle Erfahrung sei, bei der man sich neues Wissen aneignen und internationale Neuentwicklungen kennenlernen k?nne. Laut ihm sind Fachkr?fte, die im Ausland waren, patriotischer und haben einen st?rkeren Drang, ihrer Heimat etwas zur¨ıckzugeben. Um "bei der chinesischen Entwicklung nicht nur Zuschauer zu sein", wird Wang Dawei sich als Teamleiter mit den nationalen Politiken wie der Initiative "Ein G¨ırtel, Eine Stra?e" und der Idee einer "gro?en Verkehrsnation" genauestens befassen. Ausgehend von Chinas gro?em Bedarf an Infrastruktur und dem internationalen Hintergrund seines Teams wird er die volkswirtschaftlich bedeutsamen fachlichen Probleme angehen. Er glaubt fest daran, dass die Zukunft des Stra?enbaus in China liegt.

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Quelle: www.pspnrw.com

Schlagworte: Reform- und ?ffnungspolitik,Stra?enbau,Ingenieurscharakter