Kommentar

China setzt auf Kooperation mit Europa Exklusiv

12.03.2018

von Felix Lehmann, Beijing


Die chinesisch-europ?ischen Beziehungen sind laut China auf einem guten Weg. Chinas Au?enminister Wang Yi brachte auf einer Pressekonferenz am Rande der beiden Tagungen von NVK und PKKCV am Donnerstag in Beijing die Hoffnung auf eine Weiterentwicklung des bilateralen Verh?ltnisses zum Ausdruck.

Doch die Beziehungen sind insgesamt gut. Dies macht sich auch im regen Besuchsverkehr beider L?nder bemerkbar. Die strategische Partnerschaft zwischen China und der Europ?ischen Union j?hrt sich dieses Jahr zum 15. Mal. Zuerst stattete Frankreichs Staatspr?sident Emmanuel Macron China einen Besuch ab, darauf folgte Gro?britanniens Premierministerin Theresa May.

 

Der chinesische Au?enminister Wang Yi auf der Pressekonferenz

 

Doch frei von Konflikten ist das bilaterale Verh?ltnis nicht. Die EU hatte mehrere Anti-Dumping-Ma?nahmen gegen China verh?ngt, vor allem gegen Textilien und Stahlprodukte, da diese angeblich ?zu billig¡° seien. Mehr als 50 europ?ische Schutzz?lle sind zur Zeit gegen China in Kraft. Doch die Haltung der EU ist janusk?pfig: Die j¨¹ngst von Amerikas Pr?sidenten Donald Trump verh?ngten Schutzz?lle auf europ?ische Waren kritisiert die EU vehement. Dass EU-Beh?rden mit ihren eigenen Schutzz?llen jedoch gleichzeitig Waren aus China vom europ?ischen Markt fernhalten will, l?sst sie dabei unerw?hnt. China hofft, so Wang Yi am Donnerstag, dass die bilateralen Beziehungen bis zum Jahresende so sein sollten, wie vorher. In der Ablehnung von Amerikas Schutzz?llen sind sich China und die EU immerhin einig. Es bleibt zu hoffen, dass darin auch ein Weg zu mehr handelspolitischer Vernunft der EU gegen¨¹ber China liegt.


Doch die Beziehungen profitierten zuletzt auch davon, dass China vieles bewegt hat. So hat das Land zum Beispiel die Reformen der Angebotsseite eingeleitet und dadurch entschieden den Abbau von ¨¹berkapazit?ten vorangetrieben, zudem ?ffnet es Schritt f¨¹r Schritt seine M?rkte f¨¹r das Ausland. Trotzdem hat China immer wieder klargestellt, dass es eigenst?ndig entscheidet, wann und in welchem Tempo Wettbewerb und Investitionen aus dem Ausland einen gr??eren Raum im Land erhalten sollen. 


?China und Europa haben eine gemeinsame Verantwortung zum Schutz des Freihandels weltweit¡°, sagte Wang. Die Verhandlungen ¨¹ber das geplante europ?isch-chinesische Investitionsschutzabkommen sollten beschleunigt werden. Trotz mancher Differenz h?tten China und die EU gelernt, die Sichtweise des anderen zu akzeptieren. Und die Kooperation zwischen China und der Europ?ischen Union ist ohnehin die einzig richtige Wahl f¨¹r beide Seiten. Trump begreift die internationale Wirtschaft als Nullsummenspiel: Gewinnt der Eine, dann verliert der Andere. Dem k?nnen China und die europ?ischen Volkswirtschaften nur vereint etwas entgegensetzen: Durch den Verzicht auf Z?lle und die gemeinsame Haltung, dass nur durch kluge Handels- und Wirtschaftspolitik am Ende alle gewinnen k?nnen. Eine gute Grundlage f¨¹r die weitere Kooperation.

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Quelle: www.pspnrw.com

Schlagworte: China,Kooperation,Europa