Ma?nahmen zum Schutz bedrohter Sprachen ethnischer Minderheiten gefordert

18.03.2018

F¨¹r die ethnischen Minderheiten in China bringt der Umzug aus entlegenen D?rfern in den Bergen oder Steppen in moderne Gesellschaften bessere Aussichten mit sich.  PKKCV-Mitglieder sagen jedoch, dies berge die Gefahr des Aussterbens ihrer Muttersprache. 


Volkstanz von Oroqen

A Lihui und Du Mingyan sind beide Mitglieder des 13. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). Um diese einzigartige Sprachkultur bewahren zu helfen, schlagen sie vor, digitale und mobile Technologie einzusetzen, um Datenbanken von den Sprachen ethnischer Minderheiten anzulegen. 

"Wir m¨¹ssen alles in unserer Macht stehende versuchen, diese Sprachen vor dem Aussterben zu bewahren", sagte A Lihui. Sie ist Mitglied der Volksgruppe Oroqen. Sie umfasst weniger als 9000 Mitglieder. Die meisten von ihnen leben in der Autonomen Region Innere Mongolei und in der Provinz Heilongjiang. 

China hat 56 Nationalit?ten. Etwa 20 von ihnen umfassen weniger als 100.000 Mitglieder. Die meisten von ihnen haben eine gesprochene Sprache, aber keine Schriftform. 

Unabh?ngig von der Gr??e einer Nationalit?t wird ihnen mindestens ein Mitglied im PKKCV-Landeskomitee, dem obersten politischen Beratungsgremium und ein Abgeordneter zum Nationalen Volkskongress, dem obersten Gesetzgeber, garantiert. 

A Lihui stammt aus der Inneren Mongolei. Sie repr?sentiert ihre Volksgruppe auf der Sitzung des PKKCV-Landeskomitees. Die Sitzung ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Sie sagte, fast 90 Prozent der Oroqen-Menschen h?tten Mitglieder anderer Nationalit?ten geheiratet. 

Viele seien auch in st?dtische Gebiete umgezogen. Sie suchten dort nach besseren Bildungs- und Besch?ftigungsgelegenheiten, sagte sie. Durch den Wegzug von den rauen Bedingungen in den Bergen und Steppen haben sie nun eine bessere Lebensqualit?t. Sie haben jedoch auch weniger Gelegenheit, ihre Muttersprache zu praktizieren. 

Sie sagte, der beste Weg zur Bewahrung einer Sprache, die ¨¹ber keine Schriftform verf¨¹gt, bestehe f¨¹r Mitglieder dieser Volksgruppe darin, zusammen zu bleiben und untereinander zu heiraten. Damit k?nne die Sprache durch t?glichen Gebrauch an die n?chste Generation weitergegeben werden. 

"Wenn das Zusammenleben aber nicht mehr m?glich ist, sollten wir einen anderen Weg finden", sagte sie. 

Du ist aus der ethnischen Minderheit Ewenki. Sie hat ebenfalls ihre Bedenken in dieser Angelegenheit zum Ausdruck gebracht. Sie wurde in den 1970er Jahren geboren. Um bessere Aussichten auf Ausbildung und Besch?ftigung zu haben, hat sie ihr Dorf in der Inneren Mongolei verlassen. Sie kann die Ewenki-Sprache zwar noch sprechen, ihre Kinder jedoch nicht mehr. 

A Lihui hat auf WeChat eine Gruppe eingerichtet. Sie soll Bem¨¹hungen zur Bewahrung ihrer Muttersprache f?rdern. Die Gruppe umfasse etwa 100 Oroqen-Personen. Nur etwa 20 von ihnen k?nnten jedoch die Oroqen-Sprache sprechen, sagte sie. "Die meisten sind inzwischen Senioren." 

Du und A Lihui haben beide die Zentralregierung aufgerufen, in den Aufbau einer digitalen Datenbank f¨¹r die gef?hrdeten Sprachen ethnischer Minderheiten zu investieren. 

"Wir m¨¹ssen sie bewahren, bevor sie aussterben. Gl¨¹cklicherweise bieten uns digitale und Internet-Techniken eine Gelegenheit dazu", sagte A Lihui. "Diese digitalen Werkzeuge w¨¹rden nicht nur Mitgliedern von diesen ethnischen Minderheiten dienen. Sie w¨¹rden auch allen nutzen, die Interesse haben, die Sprachen zu lernen und Forschung zu betreiben."

Die PKKCV-Mitglieder dr?ngten ihre ?rtlichen Gesetzgeber auch, die Verwendung ihrer Muttersprachen zu f?rdern.

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Quelle: www.pspnrw.com

Schlagworte: ethnischen Minderheiten,Schutz,Sprachen